Armenien-Fonds Hayastan-Fonds e.V.
 
Gemeinnütziger Verein

Zwischenstand der Projekte von Armenien-Fonds in 2023

Հայերենի համար սեղմեք այստեղ

Liebe Landsleute, Spender und Freunde von Armenien-Fonds,

Berg-Karabach ist seit dem 12. Dezember 2022 von der Außenwelt abgeschnitten. Aserbaidschan hat den Latchin-Korridor, die einzige Straße nach Armenien, ohne Gründe und entgegen der Vereinbarung vom 9. November 2020 gesperrt. Diese klare menschliche Missachtung führt zu einer großen humanitären Katastrophe in der Region: denn heute fehlen in Berg-Karabach Medizin, Essen, Energie und vieles mehr.

Trotz aller Bemühungen um eine friedliche Lösung bleibt die Lage sowohl in Berg-Karabach als auch an den Grenzen zwischen Armenien und Aserbaidschan sehr angespannt. Wir hoffen auf einen baldigen friedlichen Ausgang. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit unserem Partner in Armenien Hayastan All Armenian Fund und mit verschiedenen Vereinen und Gemeinden in Deutschland, um nach Möglichkeiten zu suchen, den Menschen vor Ort zu helfen.
Diese Situation erschwert unsere Vereinsaktivitäten. Die Zukunft bleibt in der Region sehr ungewiss. Wir konzentrieren uns auf unsere Mission. Denn die Menschen, die vom Krieg besonders betroffen sind, brauchen unsere Unterstützung.

Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir dank Ihrer Spenden im März 2023 das Programm „Robotik-Ausbildung für Kinder“ starten konnten. Außerdem war es uns möglich  der armenischen Gemeinschaft in Syrien, welche aufgrund des Erdbebens stark gelitten haben,  Nothilfe zu leisten. Und schließlich haben wir die Armenische Kirche in Bartenbach (bei Göppingen) bei der Renovierung der Kirche finanziell unterstützt.
In diesem Newsletter möchten wir Sie über diese Projekte informieren und weitere Informationen zu unseren Aktivitäten bereitstellen. Viel Spaß beim Lesen.

Herzliche Grüße
Ihr Vorstand

Robotics Programm für Kinder bereits begonnen

Im Jahr 2023 hat Armenien-Fonds in Kooperation mit SmartArmenia die Ausbildung für das  Robotics Programm initiiert. Das Programm ist kostenlos für  die Kinder, welche vom 44-Tage Krieg 2020 betroffen waren. Insgesamt haben  sich 36 Teilnehmer gemeldet.

Wir haben uns die Räumlichkeiten und die Kurse während unseres Besuches in Armenien im Juni 2023 angeschaut. Das Engagement der Kinder war enorm. Sie sind so begeistert dass sie nach dem Unterricht länger dort bleiben wollen und entwickeln miteinander neue Ideen.
Je nach Alter sind die Kinder in vier Gruppen eingeteilt - eine Gruppe entwickelt intelligente Gewächshäuser (smart greenhouse). Eine andere Gruppe entwickelt intelligente Mülleimer (smart trash can).

Folgen Sie dem Projekt auf unserer Facebook Seite. Wir werden in regelmäßigen Abständen neue Infos darüber veröffentlichen.  


Finanzielle Unterstützung der armenischen Kirche in Bartenbach

Der Armenien-Fonds unterstützte die armenische Kirche in Deutschland Anfang 2023 mit einer Summe von 5.000 €. Diese besitzt seit 2018 eine Kirche in Bartenbach (bei Göppingen). Damals wurde die Kirche vom Staat für symbolischen 1,- € unter der Bedingung einer Sanierung gekauft. Mit finanzieller Unterstützung des Staates wurde die Kirche von außen renoviert. Das Innengebäude muss noch renoviert werden.

Mit ihrer ökumenischen Geschichte ist die Kirche zur Heimat geworden für evangelische, katholische, rumänische und armenische Christen. Aber sie soll auch offen sein für Konzerte, für Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen. Dieser Ort wird Menschen zusammenbringen.

Wir freuen uns, dass wir diese Unterstützung dank Ihrer Spenden umsetzen konnten. Denn wir wollen unsere Gemeinschaft in Deutschland verstärken und wir möchten die Identifizierung der armenischen Kultur für andere Kulturen unterstützen.

Wir wünschen der armenischen Gemeinde in Baden-Württemberg alles Gute und viele Erfolg bei der Umsetzung der Sanierung. Falls Sie das Projekt direkt unterstützen möchten, finden Sie hier weitere Informationen. 


Nothilfe für Armenier in Syrien nach dem Erdbeben im Februar 2023

Infolge des verheerenden Erdbebens in Syrien am 6. Februar, das die anhaltende humanitäre Krise im Land verschlimmert hat, unterstützt der Hayastan All Armenian Fund armenische Bildungseinrichtungen in Aleppo, Damaskus, Latakia und Kessab finanziell.

Die Spendensumme in Höhe von 140.000 US-Dollar wird von den lokalen Mitgliedsorganisationen des Hayastan All Armenian Fund (Fonds Arménien de France, Armenien-Fonds Hayastan-Fonds Deutschland und Vereniging Armeniëfonds Nederland) bereitgestellt und zur finanziellen Unterstützung für 1163 Lehrer und technisches Personal (26 Bildungszentren) sowie für die Renovierung von drei durch das Erdbeben beschädigten armenischen Bildungseinrichtungen (Karen Jeppe Armenian College, Cilician College und das S.O. Khach Waisenhaus) zugewiesen.

Die dringende humanitäre Hilfe wird in enger Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Armenien in Syrien und unter Einbeziehung der Kirche und armenischer Gemeindeorganisationen verteilt.

Armenien-Fonds Hayastan-Fonds drückt seine Unterstützung für die vom Erdbeben Betroffenen aus und steht fest zu der syrisch-armenischen Gemeinschaft.



Eine Woche voller Erlebnisse in Armenien

(geschrieben von Razmig Dichjekenian, Vorsitzender des Armenien-Fonds Hayastan-Fonds Deutschland)

Es war mein erster Besuch in Armenien seit 2018. Seitdem hat sich im Land viel verändert - im positiven und negativen Sinne. Daher war die Reise für mich besonders spannend.

Direkt am Flughafen wartete einer der Mitarbeiter des Hayastan All Armenian Fund auf mich – Khacho. Obwohl mein Flug eine Stunde Verspätung hatte und es mitten in der Nacht ankam, war das für ihn kein Problem – „Vochinch“ (egal) war seine Antwort. Auf dem Weg zum Hotel trifft mich die erste Szene am härtesten: „Yerablur“ – ein Friedhof. Hier waren tausende armenischer Flaggen ausgestellt – die jungen Soldaten, die im letzten 44-Tage-Krieg im Berg Kharabach starben. Auf dem Weg zum Hotel erzählte mir Khacho viel über die Grausamkeit des Krieges. Aber sein Wille ist wie bei vielen anderen im Land groß, das Land weiterhin zu verteidigen und ein Leben in Frieden zu schaffen.

Es war früher Morgen, als ich im Hotel ankam. Nach ein paar Stunden Schlaf traf ich im Frühstücksraum meinen alten Freund – Avedis, den langjährigen Vorsitzenden aus der Schweiz. Sofort traf ich mehrere alte Gesichter. Aber es gab auch neue Gesichter, mit denen sich schnell Freundschaften entwickelten.
Am Nachmittag hatten wir eine kurze Freizeit. Wir wollten die Zeit nutzen und direkt zum „Zinvori Dun“ gehen – einem Rehabilitationszentrum in Eriwan für die Soldaten. Es war beeindruckend, wie die Organisation funktioniert. Zahlreiche Mitarbeiter helfen über Jahre tausenden jungen Soldaten und geben ihnen eine neue Chance für die Zukunft.

Am Abend hatten wir ein Begrüßungstreffen mit den Mitarbeitern des Hayastan All Armenian Fund. Neben alten Bekannten waren auch einige neue Gesichter dabei. Hier haben wir uns viel über die letzten Jahre ausgetauscht: Wer im Krieg an die Front musste, was uns in unserem Umfeld besonders bewegte, aber auch etwas über die Politik im Land. Für mich war von Anfang an klar, dass wir alle das gleiche Ziel haben, die Wege aber unterschiedlich sind. Deshalb ist es in diesen schwierigen Zeiten in Armenien wichtig, miteinander zu reden und sich die Meinungen anzuhören.

Am nächsten Tag besuchten wir unser neues Projekt mit SmartArmenia: Ein Robotikprogramm für Kinder, die vom 44-tägigen Krieg betroffen waren. Dabei handelt es sich um Kinder, die  zum Beispiel einen älteren Bruder im Krieg verloren haben oder um ein Kind aus den vertriebenen Familien aus Berg Kharabach. Das Programm besteht aus 4 Gruppen: Zu diesem Zeitpunkt des Besuchs waren die größten Kinder im Alter von 13 bis 15 Jahren im Unterricht. Es war beeindruckend, wie ernst sie den Unterricht nahmen und mit voller Begeisterung den Anweisungen des Lehrers folgten. Für die Kinder ist das Thema besonders wichtig: Es bringt ihnen das Programmieren bei und fördert ihre Kreativität in diesem wichtigen IT-Bereich bereits in ihrer Kindheit.

Am Samstag, den 24. Juni fand unsere Jahrestagung statt. Auf der Tagesordnung standen die Präsentation der abgeschlossenen Projekte des Funds, der Finanzbericht für das vergangene Jahr, das Budget für das nächste Jahr, die zukünftigen Projekte, die Modernisierung der Satzung, die Diskussion über die gezielte Verwendung der Spenden an die Republik Armenien während des Krieges und die Situation in Arzach. Viele spannende Themen, die teilweise sehr stark von den politischen Entwicklungen in der Region abhängen.

Am Sonntag haben wir Lernagog in der Region Armawir (60 km westlich von Eriwan) besucht. Hier baut der Fund 12 Häuser und einen Kindergarten für Familien aus Berg Kharabach und Kashatagh. Dann ging die Reise weiter nach Norden: Unser Gjumri. Hier hat der Fund in den letzten Jahren 2 Häuser und einen Kindergarten für 36 Familien gebaut. Weitere 2 Häuser werden in den nächsten Jahren gebaut. Das Ziel: Dass möglichst viele Familien aus den Domiks (Blechhüten) ausziehen und unter würdevollen Bedingungen in einer Wohnung leben.

Am Montag hatten wir eine lange Reise vor uns: Die Region Tavush liegt im Nordosten des Landes. Hier besuchten wir das Noyemberyan-Krankenhaus. Das Haus wurde in den 1960er Jahren gebaut. Im Jahr 2010 wurde es mit finanzieller Unterstützung des Armenien-Fonds Hayastan-Fonds Deutschland und die Affiliate Partnern aus der Schweiz, dem Libanon und Australien renoviert und mit verschiedenen medizinischen Geräten ausgestattet. Der Armenia Fund USA baut derzeit ein weiteres Haus für Infektions- und Kinderstationen.

Anschließend besuchten wir das Dorf Berqaber an der Grenze zu Aserbaidschan. Hier hat der Fund die Hauptstraßen mit Solarenergiebeleuchtung ausgestattet. Darüber hinaus werden der Kindergarten und 38 Häuser mit Hilfe von Photovolkaik-Geräten mit Warmwasser versorgt. Darüber hinaus profitieren die Feldbauern von der Wasserversorgung, die ebenfalls vom Fonds umgesetzt wurden. Das Ziel ist klar: Die Menschen vor Ort unterstützen, ihnen Sicherheit geben und sie an der Abwanderung hindern.

Am letzten Tag besuchten wir das Pflegeheim Nork in Eriwan. Das Altersheim wurde mit Mitteln der Hayatan Foundation Toronto renoviert. Damit können 207 Senioren ein menschenwürdiges Leben führen. Unter ihnen ist der 98-jährige Hagop aus Aleppo. Er war sehr glücklich über unseren Besuch und erzählte, wie die starke armenische Gemeinschaft in Aleppo überlebt hat.

Nach 7 Tagen voller Erlebnisse ging meine Reise in Armenien zu Ende. Ich habe viele nette Leute kennengelernt und viele Geschichten gehört. Es gibt eine Geschichte, die ich nicht hören konnte: die Stimme der Armenier in Berg-Karabach. Ich hoffe, dass bei meinem nächsten Besuch die Blockade von Berg-Karabach aufgelöst ist  und ich die Gelegenheit habe, diese Region auch zu besuchen.

Dankesschreiben von den Schüler(-inne)n in Patara (Askeran, Arzach)

Ende 2022 haben die Schulkinder in Patara (Region Askeran in Arzach) nette Dankesbriefe an unser Vorstand geschickt. Wir erinnern Sie dass dank Ihre Spenden, hat Armenien Fonds die Einführung von Ganztagesschul-Programm in vier Schulen in Arzach ermöglicht. Darunter ist die Schule von Patara.

Hier finden Sie mehr Informationen über die Ganztagsschule und die Briefe von den Schüler aus Patara.


Spendenquittungen für 2022 bereits verschickt

Wir haben im Januar 2023 die Spendenbescheinigungen für das Jahr 2022 per Email oder per Post verschickt.
Armenien-Fonds Hayastan-Fonds e.V. ist wegen Förderung der Entwicklungshilfe von der Körperschaftssteuer befreit, damit sind Spenden steuerlich absetzbar.

Wenn Sie noch keine Quittung erhalten haben, nehmen Sie mit uns Kontakt auf.


Gutes Wirtschaftsjahr 2022

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass unser Verein im Jahr 2022 viele Spenden erhalten hat. Insgesamt wurden 64.303 € auf unser Konto überwiesen. Mit anderen Worten: Wir haben im Vergleich zu 2019 ein deutliches Wachstum. Damals kamen 54.481 Euro zusammen. Obwohl das Ergebnis zufriedenstellend ist, gibt es noch mehr zu tun, und wir hoffen, dass wir dank Ihnen jedes Jahr mehr tun werden, um armenischen Gemeinden in Not zu helfen.

Vielen Dank an alle Spender. Insbesondere während dem Phonethon spüren wir ganz besonders Eure Unterstützung. Wir setzen mit dieser Summe die Projekte die wir für 2023 geplant haben um.

Gleichzeitig wollen wir auch mitteilen dass unsere Kassen-Ausgaben auf einem niedrigen Niveau behalten konnten: 8.712 €.
Alle Details zum Jahresbericht 2022 so wie die Jahren davor können Sie Online finden.